Was Yoga für mich bedeutet!

Was bedeutet eigentlich Yoga für mich? So einfach ist das gar nicht zu erklären, weil es sich in den letzten Jahren immer wieder verändert hat.

Also fange ich mal von vorne an!

Der Beginn einer wunderbaren Reise

Am Beginn meiner Yoga Reise war mir der körperliche Effekt wichtig. Ich fing an, Asanas aus Büchern zu üben, weil es mir besser gefiel, die Übungen zu halten, als wenn ich so schnelle Abläufe machen müsste, wie bei Aerobic. Wahrscheinlich war ich einfach nicht so motiviert und Hatha Yoga war für mich die entspanntere Art „Sport“ auszuüben. Aus Büchern körperliche Übungen zu lernen, ist vielleicht nicht die einfachste Methode, aber für mich war sie von Vorteil, zumal es in der Nähe keine Kurse gab. Zu Beginn habe ich nämlich auch sofort den richtigen Atem eingesetzt und Kumbhaka (Anhalten des Atems) praktiziert. Man sollte dazu vielleicht wissen, dass ich seit ich Teenager bin an Asthma unter anderem wegen Hausstaubmilben leide. Es fiel mir anfangs nämlich gar nicht so einfach, meinen Atem zu kontrollieren und Pranayama war mir gar kein Begriff. Ich wiederholte jedes Asana immer wieder, lies mich fotografieren um mich selbst zu kontrollieren und atmete von Beginn an, exakt so wie in meinen Buch beschrieben.

Wie ich durch Pranayama gesund wurde

Mir war zu diesen Zeitpunkt noch gar nicht bewusst, dass ich Pranayama praktizierte und wie es mich gesünder werden ließ. Nach einigen Monaten, wo ich 2-3 Mal am Abend Yoga praktiziert habe, hatte ich wieder einen Termin beim Arzt, wo meine Lungenfunktion überprüft worden sind und getestet wurde, ob ich noch weiterhin mein Cortison Spray benutzen muss. Zum meiner Freude konnte ich es absetzen und auch mein Arzt war überrascht, denn er hatte noch mit ein paar Monaten Behandlungszeit gerechnet. Zu diesen Zeitpunkt war es mir noch noch nicht klar, welch wichtigen Part Pranayama, insbesondere Kumbhaka da hatte.

Yoga war kein wichtiger Teil meines Lebens

Zu diesen Zeitpunkt war Yoga immer Teil meines Lebens, aber kein Großer. Das Atmen war mir viel bewusster, aber mehr als die tiefe Bauchatmung und wie schon oben angesprochen Kumbhaka kannte ich nichts anderes. Mir passierte es gerne, das ich meine Gelenke überstreckte und durch Asanas, wie Padmasana (Lotussitz) mit Namaste hinter den Rücken, konnte ich meine Gelenke dehnen ohne sie überdehnen und das tat mir gut. Ich fand es Anfang 20 auch immer ziemlich cool zu zeigen, wie easy es mir fiel, meine Hände unter meine Fußsohlen zu legen oder das Bein in die Luft zu strecken, aber spirituelle Praxis war das keine. Nicht einmal als ich 2 Monate in der Hauptstadt des Yogas – Rishikesh lebte. Ich glaubte, damals war ich einfach noch nicht so weit, meine Komfortzone zu verlassen und so erwachsen und reflektiert wie es jetzt Mitte 20jährige sind. Und genau so verlief auch mein Yoga Weg in den nächsten Jahren, also eher schleppend.

Meine erste Schwangerschaft

Als ich dann 2008 mit 27 Jahren, das erste Mal schwanger wurde, kaufte ich mir natürlich wieder ein Yoga Buch. Diesmal mit Yoga für Schwangere. Meine Asana Praxis wurde schon regelmäßiger, weil ich bemerke, wie gut es mir tat. Auch als mein erster Sohn geboren wurde hielt ich daran fest, wenigstens einmal die Woche, so was wie eine Yoga Praxis zu etablieren. Mehr Zeit hätte ich dafür auch nicht gehabt, denn mein zu früh geborener Sohn brauchte mich mehr, als ich erwartet hatte. Viele Arztbesuche und Therapien waren an der Tagesordnung. Er benötigte sehr viel Unterstützung. Da war einfach keine Zeit, mich selbst und meinen Yoga Weg zu finden. Ich habe mich immer probiert zu reflektieren, negative Charaktereigenschaften von mir zu analysieren und zu ändern, „innere Kind“ Arbeit zu machen. Im großen und ganzen mich zu einen besseren Menschen zu entwickeln.

Meine Yoga Praxis änderte sich auch in der nächsten Schwangerschaft 2011 nicht. Bis eine der größten Wenden in meinen Leben kam.

Mein Vater starb

Dann kam der Tag, wo sich für mich alles änderte. Mein Papa wurde mit einen Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert. Eigentlich sollte es nicht der größte Schock für mich/meine Familie sein, den mein Vater litt schon 12 Jahre an einen Aneurysma neben der Hauptschlagader im Gehirn. Nach unzähligen Operationen hätten wir immer damit rechnen können, aber so wie wir Menschen halt sind, haben wir alle es verdrängt. Mein Papa wurde in den Tiefschlaf versetzt und ich wusste von diesen Moment, dass er nie wieder aufwachen würde. Ich ließ los und genau das hab ich ihn auch gesagt. Ich habe ihn gehen gelassen! Nächsten Tag bekamen wir den Anruf, dass mein Vater in der Nacht gestorben ist.

Es änderte sich alles!

Ich wurde ein anderer Mensch! Noch nie zuvor war es mir so bewusst, wie einmalig das Leben ist. Das wir nur ein Leben haben! Ich wollte es ab jetzt endlich bewusst leben!

Der Neuanfang

Kurz nach den Tod meines Vaters wurde ich mit meinen dritten Kind schwanger. Nach zwei Jungs bekam ich jetzt das heiß ersehnte Mädchen, die Enkelin, die sich mein Papa so sehr gewünscht hat. Mein Schwangerschaftsyoga war viel intensiver, als in den letzten zwei Schwangerschaften. Ich habe mich mit verschiedenen Büchern beschäftigt wie „Licht auf Yoga“ von B.K.S. Iyengar oder „Das tibetische Buch von Leben und Sterben“ von Sogyal Rinpoche und einigen Büchern vom Dalai Lama. Der Weg zu meiner spirituellen Reise wurde langsam geebnet,

Nachdem meine Tochter aus dem Gröbsten heraus war und sie als Kleinkind schon sehr schnell eigenständig wurde – zu meinen bedauern;), hatte ich dann Ende 2017 – Anfang 2018 wieder mehr Zeit für meine Yoga Praxis. Ich fing an ein tägliche Asana Praxis zu etablieren.

Jeden Tag Yoga um fit zu werden

Zu diesen Zeitpunkt fing ich aktiv auf Instagram an und es machte mir Spaß meine tägliche Asana Praxis mit meiner Community zu teilen. Es war unter anderem mein Ehrgeiz geschuldet, dass ich täglich praktizierte, aber auch, weil ich abnehmen wollte. Obwohl die 17 kg Gewichtszunahme im Gegensatz zu den 28 kg in meiner ersten Schwangerschaft eher gering ausgefallen sind, wollte ich mit 35 Jahren doch einen sportlichen, gesunden Körper haben. Ich nahm mir täglich mindesten 1 Stunde, aber oftmals auch länger Zeit um zu „trainieren“. In dieser Zeit bekam ich dann endlich auch die Möglichkeit in Innsbruck eine Ausbildung zur Yogalehrerin zu machen. Dann wurde mein Ehrgeiz erst recht geweckt, denn ich wollte die meisten Asanas so gut können, dass ich den anderen Teilnehmern die bei Lehrern in Kursen gelernt haben um nichts nachstand. Ich übte und übte und verschlang alles über Yoga, was ich zu diesen Zeitpunkt, als wichtig empfand.

Die ersten spirituelle Veränderung

Langsam bemerkte ich, dass ich ausgeglichener wurde. Man muss dazu aber auch sagen, dass ich nie eine gestresste Mutter war. Mama war ich immer aus vollsten Herzen und habe mein Bestes gegeben um meinen Kindern auch emotional einen guten Start ins Leben zu geben und sie zu gefühlsstarken Erwachsenen heranzureifen lassen. Aber dann kam der Tag, als ich als absolut Fleisch liebende Person, vor meinen Teller mit Hühnchen saß und es nicht mehr essen konnte. Mein Körper sträubte sich. Ich wollte nicht mehr, dass ein Lebewesen für mich leiden sollte und das obwohl ich immer gesagt habe: „ Tiere sind zum Essen da!“

Obwohl ich nicht explizit was von Yamas und Nyamas wusste, veränderte sich mein Körper und mein Geist. Ahisma/Gewaltlosigkeit trat in mein Leben und hat sich durch den Verzicht auf Fleisch bemerkbar gemacht. Ich wusste schon einiges von der Yoga Philosophie, habe aber alles darüber, jetzt viel bewusster gelesen und mich über Chakren und Meditation informiert.

Meine Ausbildung

Im Oktober 2020 startete meine Ausbildung zur 200 Stunden Hatha Yoga Lehrerin zuerst live in Innsbruck, aber schon am zweiten Ausbildungswochenende hatten wir den Lockdown wegen Corona und die online Ausbildung begann. Damals bemerkte ich schon, dass ich im hier und jetzt lebte und es für mich nie ein großes Problem darstellte, alles online zu lernen. Meine Einstellung war zu diesen Zeitpunkt und auch noch jetzt, dass ich mich nicht ärgere über Situationen, die ich nicht verändern kann.

Ich habe jede Minute meiner Ausbildung genossen. Das Wissen über Kleshas, Koshas, Chakren, Pranayama, Meditation,…habe ich regelrecht in mich aufgesaugt. Nach jeden Wochenende war ich wie in einer anderen Welt und schwebte auf Wolken, weil ich zu diesen Zeitpunk schon wusste, das ich mein Dharma gefunden habe. Mein Lebensinhalt war es zu unterrichten! Ich wollte diese tiefe Liebe zu Yoga am Besten mit der ganzen Welt teilen.

Meditation

Vor meiner Ausbildung hatte ich nicht wirklich einen Bezug zu Meditation. Bis ich die erste Meditation mit meiner tollen Ausbilderin Julika machen durfte. Die Kundalini Meditation RA MA DA SA. Es war eine Offenbarung für mich. Für mich, der sogar Shavasana schwerfiel. Ich ging in dieser Meditation total auf.

Ab jetzt gab es kein Halten mehr für mich! Ich nahm meine Praxis mit Meditation, Pranayama und Asanas sehr ernst und spürte, dass es genau das war, was mir mein Leben lang gefehlt hat.

Seit 2018 gehört ja schon meine täglich Asana Praxis zu mir und langsam kam auch die Meditation dazu. Am Anfang zu unterschiedlichen Zeiten, mal in der Früh, aber viel öfters am Abend, wenn meine Kinder im Bett waren. Ich habe mich „durch getestet“. Mal war es eine Mantra Meditation, dann wieder eine Atemmeditation oder eine Chakren Meditation. Ich war genauso wissbegierig, wie bei allen anderen Themen die Yoga umfassten. Seit Juni 2021 meditiere ich täglich, direkt nach dem Aufstehen. Mir fiel das gar nicht so leicht, weil es dann schon mal 5:45 Uhr werden konnte. Ich stehe nämlich immer vor meinen 3 Kindern auf, damit ich die nötige Ruhe habe. Manchmal ist es eine geführte Meditation und manchmal lasse ich einfach nur den Urlaut OM abspielen, aber ganz egal wie ich meditiere, es gibt mir wahnsinnig viel. Meine Gefühle sind nicht mehr unkontrolliert, ich kann meine Gedanken sortieren, ich bin ausgeglichener.

Flow Zustand

Flow bezeichnet das als beglückend erlebte Gefühl eines mentalen Zustandes völliger Vertiefung und restlosen Aufgehens in einer Tätigkeit, die wie von selbst vor sich geht.

Wikipedia

Genau das ist die Beschreibung wie ich mich während einer für mich perfekten Yogastunde fühle. Genau deswegen praktiziere ich Yoga Asanas. Ich praktiziere Pranayama, wärme mich auf und starte meinen Flow. Währenddessen praktiziere ich auch durchgehend die yogische Atmung, tiefe Bauchatmung oder die Ujjayi Atmung. Es ist wie Meditation für mich und es strömen die Glücksgefühle nur so durch meinen Körper. Ich bewege mich zur Musik, die auch ein sehr wichtiger Teil meiner Praxis ist und spüre in mich hinein. Meistens kommen die Stellungen spontan, genau so wie sie von meinen Körper verlangt werden. Mal intensiver, anstrengender, mal ganz entspannt. Mein Körper zeigt mir schon was ich an diesen Tag benötige. Danach natürlich Shavasana und katapultiert mich auf das nächste Level. Ich laufe wie auf Wolken und so fühle ich mich auch!

Das ist Yoga für mich!

Das Zusammenspiel aus Pranayama, Asanas, Meditation und Philosophie bedeutet für mich Yoga!. Ich erweitere meinen Geist, öffne mein Herz, reflektiere und probiere jeden Tag ein besserer Mensch zu sein. Ich lebe im Hier und Jetzt und will so viel Liebe und positive Energie geben, soviel es mir nur möglich ist. Ich probiere all das meinen Kindern, meiner Familie, meinen Mitmenschen mitzugeben und will somit meinen Teil dazu beitragen, eine bessere, achtsame Welt zu gestalten. Genau das ist Yoga für mich! Weit mehr als nur das Körperliche!

Yoga ist nicht nur ein Teil meines Lebens, es ist mein Leben!

Namaste eure Julia

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